#22 - Visionen für ein besseres Miteinander: Markus Sauerhammer - Vom Bauern zum Social Entrepreneur

Shownotes

Landwirt, Student, Gründer Aufgewachsen im beschaulichen Dorf Strüth in Franken, hat Markus Sauerhammer einen klassischen Berufsstart und -weg hingelegt. Nach einem Hauptschulabschluss hat er eine Musterausbildung zum Landwirt durchlaufen. Durch die Veränderungen des landwirtschaftlichen Strukturwandels und dem damit entstehenden Zukunftsszenario wollte er sich jedoch nicht anfreunden. Für ihn ging es raus aus der Landwirtschaft und rein ins Abitur und Studium. „Wenn man mit dem Ist-Zustand nicht zufrieden ist, muss man etwas verändern,“ begründet der 43-Jährige heute viele seiner Entscheidungen.

Einfach „nur“ zu studieren, ist aber auch nicht ganz nach seinem Geschmack. So überlegte er sich eines Abends mit seinem Kommilitonen, dass es mehr Freizeitangebote in der Umgebung geben sollte. Die Idee eines Freizeitparks im Hanffeld als neues Ausflugsziel war geboren. Gesagt, gegründet. „Eigentlich war es erstmal nur eine Schnapsidee,“ so der Gründer. „Aber dann gewannen wir 2008 den Wettbewerb ‚enable2start‘, bekamen eine große mediale Aufmerksamkeit und konnten so das Unternehmen aufbauen.“ Das Ausflugsziel erfreute sich großer Beliebtheit und wurde jährlich von 20.000 Begeisterten besucht. Aufgrund unterschiedlicher Lebenspläne hat sich das später dreiköpfige Gründerteam nach dem Studium vom Unternehmen getrennt und es liquidiert.

Netzwerker, der Sinn stiftet Studium und Berufserfahrung führten Markus Sauerhammer zu seiner neuen Passion als Gründungsberater bei der IHK München. Hier half er angehenden Gründer:innen, ihre Ideen erfolgreich in die Realität umzusetzen und baute Innovationsprogramme mit auf. Nebenberuflich absolvierte er ein MBA-Programm zu Innovation- und Unternehmensgründung. Im Anschluss wechselte er zur Crowdfunding-Plattform Startnext, bei der er für den Aufbau von Kooperationen zuständig war: „Gerade die Verzahnung der Stärken von Crowdfunding und etablierten Finanzierungsinstrumenten bietet viel Potenzial für eine Finanzierung von Gründungsvorhaben, die einen gesellschaftlichen Mehrwert voranstellen."

Parallel baute Sauerhammer beim Bundesverband Deutsche Startups die Fachgruppe „Social Entrepreneurship“ mit auf. „Wir haben hier den Bedarf eines Netzwerks gesehen und es ausgegründet“, erzählt der Sozialunternehmer. So wurde das Netzwerk SEND geboren. Auch in Bremen und Bremerhaven gibt es mittlerweile eine Regionalgruppe, die Sozialunternehmen und nachhaltiges Wirtschaften weiter stärken und gute Voraussetzungen für bestehende oder sich gründende Social Entrepreneurs schaffen will.

„Gemeinsam können wir Lösungen finden“ Nach vier Jahren als Vorstand von SEND, ist Sauerhammer vor gut einem Jahr von dieser Position zurückgetreten. „Es ist wichtig, der Dynamik des Sektors gerecht zu werden und Platz für neue Köpfe und Ideen zu machen“, begründet er seine Entscheidung. „Neue Leute bringen auch neue Perspektiven mit ein – und genau das braucht ein lebendiges Netzwerk.“ Und was macht Markus Sauerhammer jetzt? „Mir ist es wichtig, weiterhin an besseren Entwicklungsmöglichkeiten innovativer Problemlösungen zu arbeiten. Und bevor ich mir etwas alleine in meinem stillen Kämmerlein ausdenke, will ich mich gemeinsam mit anderen schlauen und kreativen Köpfen auf den Weg machen und Lösungen entwickeln.“ Deshalb plane er jetzt einen Podcast sowie virtuelle Events unter dem Namen „Zukunftsacker - Die Hör-Reise in eine enkelfähige Zukunft“. Bei dem Podcast will er mit anderen Menschen zusammen Lösungsansätze entwickeln, um die gesellschaftlichen und ökologischen Probleme anzugehen. „Mir ist es wichtig, Menschen zusammenzubringen, weil verschiedene Perspektiven gute Ideen und Möglichkeiten überhaupt erst ermöglichen. Wenn wir dabei an Grenzen stoßen, sollten wir diese hinterfragen und wo es Sinn macht diese auch verschieben.“ Für den Start von „Zukunftsacker“ hat er eine Crowdfunding-Kampagne auf Startnext gestartet.

Sozial, ökologisch und klassisch – gemeinsam stärker Sozialunternehmen können sowohl allein als auch in Gemeinschaft viel erreichen, eine Kooperation mit klassischen Unternehmen bringt aber alle voran. Markus Sauerhammer beschreibt es so: „Die Social Entrepreneure lösen gesellschaftliche und ökologische Probleme, die letztendlich für die Zukunft aller von enormer Bedeutung sind. Kooperieren klassische Unternehmen mit diesen, können sie ihre eigenen Wertschöpfungsketten ein Stück weit enkelfähiger aufstellen.“ Dabei ginge es nicht um Greenwashing, sondern um „echte“ Kooperation, die für alle Sinn stiftend ist.

(Quelle: Starthaus Bremen)

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Das neue Intro und Outro durfte ich mit freundlicher Genehmigung der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (Rudolf Bühler) und dem Musiker und Texter Klaus Franz aus der CD "Über den Tag hinaus" verwenden. Intro: Hohenloher Bauernlied Outro: Hohenloher Ballade

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